Der Magier saß auf den Felsen, den Blick auf den Horizont gerichtet. Da war es. Ein Teil in ihm erwartete das Schiff mit Freude und Sehnsucht, das andere weiß um das Ende und trauert wie jedes Jahr. Er steigt vom Felsen ab und geht in den Wald um Kräuter zu sammeln. Ein Tag verging und bei Sonnenuntergang ging er an den Strand. Wie erwartet wurde gerade in diesem Moment ein leblos wirkender Körper angespült. Der alte Mann erschrak leicht, als er den kleinen Menschen sah. Es war noch ein Kind, übersät mit Verletzungen. Mit Vorsichtigen Bewegungen hebt er den Jungen aus dem Wasser und bringt ihn in sein Haus. Dort legte er ihn auf einen Altar aus Marmor und versorgte seine Wunden. Fünf ganze Sonnenunter- und Aufgänge bestrahlten sein schlafendes Gesicht. Der Magier saß wachend neben ihm. Plötzlich riss der Junge die Augen auf, blickte in seine Augen und sprach flüstern: "Der weiße Wind weht gen Ost" und viel sofort wieder in den Schlaf zurück. Einem Schlaf, von dem er nie mehr erwachen wird, dachte der alte Mann traurig und wohlwissend, dass er ihn nicht am Leben erhalten darf. Wie jedes Jahr saß er sich anschließend auf den Felsen auf dem er 5 Tage zuvor saß und dachte über das Rätsel nach. Der weiße Wind weht gen Ost. Er konnte sich keinen Reim daraus machen und nach Stunden der Dunkelheit kam wieder der Tagesanbruch. Er schickte sich an, in sein Haus zurück zu kehren um den Jungen in sein Grab zu legen und dies mit Blumen zu bestücken. Er stand auf und traute seinen Augen nicht... der Junge lebte!
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Cika Cruz
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Thema: Re: Westwind Di Jul 29, 2014 5:32 pm
Arryo
"Jaja", stimmt der Zauberer dem Jungen zu und nickt ihm mit einem warmen Lächeln zu, "die mag ich auch besonders gern." Er glaubt eine gewisse Art von Neugier auch mit gehört zu haben, weshalb er sich vornahm, heute besonders gut zu kochen. Im selben Moment schwor er sich, von nun an immer über den Jungen zu wachen und ihm das Beste zu geben. Bilder formen sich vor seinen Augen, wie er dem Jungen die Insel zeigt, die Mellucken zu reiten beibringt, sie ihm ein eigenes Zimmer bauen... Vorfreude tut sich in ihm auf. Elian soll es hier an nichts mangeln.
Gut gelaunt setzte er die Teller mit Grakrol-Reis auf Elians und seinem Platz ab. Grakrol ist ein Gemüse: es ähnelt dem Blumekohl, hat aber längere, dünnere Ärmchen und schmeckt etwas salzig. Als Beilage hat er eine jedem eine kleine Schüssel Püree mit Pilzen, welche er am vorigen Tag mit dem Jungen gesammelt hat, zubereitet. Zufrieden sieht er auf den Tisch. Dann dreht er sich um und ruft nach dem Burschen. "Das Essen steht auf dem Tisch, mein Sohn." Er setzt sich in seinen Stuhl und während er wartet, dass sie gemeinsam mit dem Essen beginnen konnten, füllte er Wasser in ihre Gläser.
Gwin Bryant
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Thema: Re: Westwind Fr Sep 08, 2017 4:27 pm
Einige Zeit war vergangen, bald würde sich Elians Ankunft auf der Insel Jähren. Er hatte sich inzwischen an einiges hier gewohnt: die Tiere, die Hitze, sogar ein wenig an die Einsamkeit. Naja, so einsam war er ja auch nicht. Immerhin hatte er den Magier. Immer wieder fragte er sich wie dieser so lange Zeit alleine hatte verbringen können ohne verrückt, vor allem ohne Schizophren, zu werden. Er bewunderte den Alten für seine Weisheit, zollte ihm Respekt und war auch mehr als dankbar für seine Rettung. Der Fremde war nun ein Freund mit dem Elian lachen und blödeln konnte, aber auch lernen und manchmal sogar trauern. Er hatte viel gelernt in seiner Zeit auf der Insel und es gefiel ihm wirklich gut dort. Doch sein Herz war immer noch zerrissen. Es sehnte sich nach seinem Zuhause, nach den geliebten Gesichtern die er kannte... Oft suchte er den Horizont nach einem Schiff ab, welches ihn Heim bringen könnte. Doch vor ihm erstreckte sich stets nur die endlose Weite des Ozeans, ohne den geringsten Makel.
Elian stapfte über den Strand hin zum Wasser als er den Magier erblickte. Er hob die Hand zum Gruß, doch blieb unbemerkt. Da kam ihm eine Idee: Er wollte den Alten ein bisschen erschrecken... noch nie war es dem Jungen gelungen den Mann zu überraschen, denn dieser hatte für sein Alter ein erstaunlich gutes Gehör und die besten Instinkte die Elian je bei einem Menschen beobachten durfte. Leise schlich der 13jährige näher, hielt sogar die Luft an, nur um ganz sicher zu gehen. Der Magier hingegen schien so in seine Gedanken vertieft, dass der Überraschungsangriff dieses Mal wirklich funktionieren könnte. Doch da war noch etwas anderes. Der Alte wirkte nicht nur nachdenklich, nein, er sah irgendwie traurig aus. Und gespannt... angespannt? Elian beschloss ihn nicht zu erschrecken, ein andermal vielleicht. Stattdessen setzte er sich einfach neben seinen neuen Freund und lächelte ihn aufmunternd an. Was immer den Zauberer bedrückte, er würde es Elian sicher erzählen. Sie hatten keine Geheimnisse voreinander...
Cika Cruz
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Thema: Re: Westwind So Sep 10, 2017 5:10 pm
Arryo
Ein knappes Jahr war vergangen und da saß der Zauberer wieder am Strand, die Schulter hängen lassend und den Blick starr auf den Horizont gerichtet. Es war wie alle Jahre und doch nicht.
Arryo hatte es immer wieder vertan, dem Jungen von diesem besonderen Tag zu berichten. Das er nicht der erste war, der an diese Strände gespühlt wurde. Anfangs wagte er es nicht, ihm ein solche Geschichte zu erzählen. Wer weiß wie er reagiert hätte in seinem Zustand? Und nachdem sich der Junge erstmal eingelebt hatte, war es eine riesige Freude für den alten Mann, seinem Schützling die Wunder dieser Insel zu zeigen und ihm einiges an Handwerk beizubringen - er hatte es tatsächlich vergessen! Es war das Gewitter, dass erst kürzlich auf der weiten See tobte, das ihn an das nahende Ereigniss erinnerte.
Also saß er da und grübelte im Kreis herum. Vielleicht war der Junge der letzte gewsen? Aber weshalb sollte er? Weil er überlebte? Könnte anderen deshalb der Tod erstarrt bleiben? Wieso sollete es jetzt aufhöhren?
In Gedanken verloren hatte er die Zeit vergessen. Irgendwann bemerkte er den Jungen hinter sich. Er rührte sich kein kleines bisschen, auch nicht als Elian sich zu ihm gesetzt hatte.
"Vergangenes Jahr erschien dort draußen am Horizont ein Schiff", begann er und erzählte Elians Geschichte in wenigen Worten. "Vorletztes Jahr erschien ebenfalls ein Schiff am Horizont, gleich wie alle unzähligen Jahre zuvor", berichtete der alte Mann mit nüchterner Stimme. Er sah sie, wie sie in Sichtweite kammen und urplötzlich in zwei gerissen wurden und versanken. "Und jedes Jahr habe ich einen der Seefahrer in mein Haus getragen, habe sie verpflegt und geheilt. Du warst nicht der erste, Elian, aber du warst der erste dem es bestimmt war, zu überleben." Arryo erwartete sich nicht, dass der Junge das verstehen wird. Er selbst verstand es nicht. Bestimmt wozu? Es musste etwas mit seinem Satz zu tun haben. In der Tat hatte der Magier wie vorgehabt nochmals alle Bücher durchgewälzt, aber ist zu keinem Ergebnis gekommen.
"Der weiße Wind weht gen Ost. Sagt dir das vielleicht was?"
Gwin Bryant
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Thema: Re: Westwind Mi Sep 13, 2017 4:58 pm
Elian
Elian verstand nicht gleich was der Magier ihm da erzählte. Jedes Jahr ein Schiff? Jedes Jahr ein Gestrandeter der sterben würde? Der weiße Wind weht gen Ost... Er wiederholte die Worte ein paar Mal in seinem Kopf. Ja, sie sagten ihm etwas. Er hatte sie schon ein Mal gehört... er ließ die Silben leise auf seinen Lippen tanzen, spielte mit den Betonungen... Dann zuckte er mit den Schultern. "Der weiße Wind, dass könnte doch eine Metapher sein..." Weißer Wind... Vielleicht ein Sturm der Schnee mit sich brachte? Und nach Osten wehte? Vielleicht war es ja eine Wettervorhersage... Elia sah den Alten an. Der weiße Bart, die weißen Haare... ja sogar die Weisheit... vielleicht war es der weise Wind? Aber Wind? Besonders stürmisch war der Magier ja nicht. Trotzdem beschloss der Junge seinem neuen Mentor diese Gedankengänge mitzuteilen. "Vielleicht solltest du nach Osten gehen... es klingt jedenfalls nach einer Art Prophezeiung.", er stockte kurz, bevor er fortfuhr "Ich habe dir dieses Rätsel auferlegt, richtig?" Er lächelte schwach. Er wusste es, er hatte die Worte schon einmal ausgesprochen. Aber wo hatte er sie her? "Ich werde darüber nachdenken... vielleicht fällt mir noch etwas ein." Elian lächelte den Zauberer aufmunternd an. Dieser Satz hatte seinem Gesprächspartner wohl schon länger gequält. Der Junge erhob sich um noch ein wenig spazieren zu gehen, er würde später wieder kommen. "Sag mir bescheid sobald du ein Schiff siehst..." Meinte er noch zu dem Magier ernst bevor er aufstand. Er wollte es zu gern mit eigenen Augen sehen... Nach fünf Schritten blieb er noch einmal stehen. Ihm viel etwas ein, was er dem Alten schon viel zu lange hatte sagen wollen. "Ach übrigens, ich glaube du heißt Arryo."
Cika Cruz
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Thema: Re: Westwind So Okt 01, 2017 4:26 pm
Arryo
Eine Prophezeiung. Ein Hinweis nach Osten zu gehen. Warum? Die Frage hallte in seinem Inneren wieder und wieder, wie ein Echo, und schien immer schwerer auf seinen Schultern zu lasten.
"Ja, ganz richtig", antwortete er Elian und verzog einen Mundwinkel, um ihm verschwörerisch zu zulächeln. "Tu das! Ich habe das Gefühl, du findest die Lösung viel eher als ich."
Der Junge stand auf und schickte sich an zu gehen. Zuletzt bat er den Zauberer ihn zu rufen, falls ein Schiff in Sichtweite kam. "Das werd' ich machen." Sein Blick schweift zurück zum Horizont. Mit der Rechten ergreift er eine handvoll Sand und lässt ihn wieder durch seine Finger fließen. Im selben Augenblick stieß am Meeresrand ein Blitz vom Himmel. Schwarze Gewitterwolken haben sich angeschlichen. Das ist ungewöhnlich, Gewitter...
"Ach übrigens", hörte er den Jungen hinter sich und wandte sich zu ihm um, "ich glaube du heißt Arryo."
Arryo.
Dankbar nickte er ihm zu. So heiße ich also: Arryo. Sein Gesicht entspannte sich und vergaß das Grübeln der letzten Stunde. Ein Wende war damit besiegelt. Nun, da er einen Namen hatte, fühlte er, dass er Teil der Weltgeschichte werden würde. Er war kein einsames Geschöpf ohne Namen mehr.
Jeder seiner Muskeln und Sehnen schöpfte neue Kraft, sein Verstand fühlte sich jung wie ein Kind.
Es fühlte sich an, als wäre er neu geboren.
Die Zeit verstrich nur langsam. Hin und wieder hatte er sich auf ein anderes Bein gesetzt. Ein starker Wind war aufgekommen. Das Gewitter kam rasant näher, die Blitze wurden immer zahlreicher. Ein Schiff hatte sich aber bisher noch keines gezeigt. Sehr ungewöhnlich. Das Unwetter bereitete ihm etwas Kummer. Der Magier zog sich an seinem Stab hoch. Die Flut kam zurück, mit tosenden Wellen.
Kopfschüttelnd und vor sich hin murmelnd ging er zurück zum Haus.
Er wollte eine Wand vor seinem Haus errichten. Indes sollte Elian weiterhin vom Felsen aus Ausschau halten. Doch wo war der Junge hin gegangen?
"Elian? Bist du im Haus?"
Gwin Bryant
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Thema: Re: Westwind Sa Dez 23, 2017 7:26 pm
Elian war ein bisschen herumspaziert, hatte über dies und jenes nachgedacht, seine Gedanken einfach schweifen lassen. Er wanderte den Strand entlang, erwischte sich aber immer wieder dabei das Meer neben sich nach einem Schiff abzusuchen. Was wenn eines kam? Und was wenn es nicht sank? Würde es ihn vielleicht heimbringen können? Und wenn es sank, würden der Zauberer und er jemanden retten können? Der weiße Wind weht gen Ost... Er prüfte die Richtung des Windes und ihm viel auf das dieser tatsächlich gerade nach Osten wehte. Was wenn der Wind an diesem einen Tag im Jahr immer nach Osten wehte? Er würde den Zauberer fragen ob ihm wohl etwas derartiges aufgefallen war. Als Elian zum Haus zurückkam fing es langsam an zu tröpfeln. Der Ostwind hatte Regenwolken mitgebracht. Der Junge hatte Angst vor dem was wohl nahte. Vor einem Jahr war sein Schiff gesunken. Ein anderes das Jahr zuvor und heute würde wahrscheinlich wieder eines sinken, dieses Wissen verstörte ihn. Er hatte das Gefühl etwas unternehmen zu müssen. Doch was konnte er schon tun was der Zauberer noch nie versucht hatte? Der Gedanke ließ ihn verzweifeln und als der Zauberer das Haus betrat lief er ihm entgegen. "Arryo wird es wirklich passieren? Können wir nichts machen damit heute kein Schiff sinkt?", fragte er mit trauriger Stimme. Währenddessen kam der Sturm aus dem Westen immer näher...
Cika Cruz
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Thema: Re: Westwind Fr Aug 10, 2018 5:23 pm
Noch während Arryo in seiner Zaubererküche alles zusammensuchte, was er für die Mauer braucht um sein Haus vor dem Sturm zu schützen, welcher aufzog, kam den Junge ihm entgegen geloffen. Die große Holzschüssel, die er gerade vom Tisch abgehoben hatte, legte er langsam zurück. Er sah die Verzweiflung in den Jungen des Augens. Er kann sich noch gut an die ersten Schiffsbrüche erinnern, oder zumindest an die Angst, die nun eben auch den Jungen plagt. Die Angst vor dem, was geschehen wird und das unbedingte Gefühl, helfen zu müssen. Was hat er nicht alles probiert... Im Laufe der Zeit hatte er sich auf eine gewisse Art und Weise damit abgefunden, doch nun, da Elian vor im Stand und ihn so kläglich ansah, kamen all diese Gefühle wieder hoch. Er seufzte und blickte hinaus. "Weißt du, Elian", begann er zuversichtlich, "dieses Mal ist alles anders. Der Sturm hatte bisher noch nie die Insel erfasst, er tobte nur dort draußen, auf dem Meer." Ein Seufzen entfährt ihm und schaute nun wieder den Jungen an. "Irgendetwas neues steht bevor, ich weiß nicht was geschehen wird. Sollte uns das Unwetter aber tatsächlich mit voller Wucht treffen, so müssen wir zuerst auf uns selbst aufpassen. Da können wir jenen auf See in keinster Weise helfen", fügte er noch hinzu, sein Blick war nun ernst und streng geworden. Das Herz seines Gegenübers war jung und wild und Arryo fürchtete, er könne etwas Dummes unternehmen, um die Seefahrer retten. Er hob die Holzschüssel hoch, stellte sich vor den großen Schrank mit tausenden von Flaschen und Phiolen und begannein paar heraus zu pflücken.
Gwin Bryant
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Thema: Re: Westwind Fr Aug 10, 2018 7:41 pm
Elian
Unruhig tigerte Elian im Haus herum, dazu verdammt nichts tun zu können. "Kann ich dir denn bei irgendwas helfen?", fragte er und sah sich zweifelnd in der großen Küche um. In seiner Zeit auf der Insel hatte ihm Arryo zwar schon viel beigebracht, aber trotzdem gehörte sowohl das kochen als auch das mischen von irgendwelchen Mixturen noch nicht zu seinen Fachgebieten. Aber vielleicht konnte er sich ja irgendwie anders einbringen. Eine Körperliche Betätigung wäre nicht schlecht, irgendetwas das ihn auf andere Gedanken brachte.
Cika Cruz
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Thema: Re: Westwind Mo Aug 20, 2018 4:48 pm
Arryo
"Hm... hiermit bin ich gleich fertig", erklärte der Alte als er verschiedene Energiesteine in Kiesel-Größe in die Schale schüttete. "Geh hoch, zum Altar der Überlebenden und zünde dort alle Fackeln an. Das Licht könnte die Sehfahrer im Sturm auf die Insel aufmerksam machen", rief er den Jungen zu, als er schon hinaus eilte, richtung Meer. Die Wellen sind inzwischen schon größer und kräftiger geworden und gelangten immer näher zum Haus heran. Arryo stellt die Schüssel wenige Meter vor dem tosenden Wasser ab und hockte sich hin. Seine Augen blickten ruhig zum Horizont, langsam senkten sich seine Lieder. In ihm begann ein Summen, wild wie ein Bienenschwarm und tief wie die Stimme eines Mannes. Nun blendete er das Meer ganz aus. Mit seinen Händen schöpfte er den bereits feuchten Sand und lies ihn langsam in die Schüssel rießeln. Bei der Berührung mit dem ersten Sandkorn stieß ein mächtiger Wasserstrahl empor. Das Summen wurde lauter, seine Hände schwankten hin und her, solange bis sich der Strahl zu einer ganzen Mauer vergrößert hatte. Diese Mauer sah selbst aus wie ein Sturm, mit jagenden Wellen und heulendem Wind in sich, aber ebendiese Wucht, würde nichts auf die sichere Seite des Hauses kommen lassen. Arryo öffnete nun wieder die Augen und richtete sich auf. Die Schüssel musste, solange das Wetter anhält und die Mauer bestehen sollte, nun an Ort und Stelle bleiben. Der erste Donner krachte. "Elian", rief der Zauberer mit dem Kopf nach oben zur Terasse gewandt. "Hast du das Schiff bereits gesehen?" Mit kurzen schnell Schritten stieg er die Steintreppen hoch um zum Jungen zu gelangen.
Gwin Bryant
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Thema: Re: Westwind Mi Okt 17, 2018 10:39 am
Elian eilte hinauf zu dem Altar und zündete wie von Arryo befohlen alle Fackeln an. Als er endlich damit fertig war lehnte er sich an den Altar und betrachtete das Schauspiel das ihm von hier oben geboten wurde. Der dunkle Ozean, dessen sonst so ruhig glitzerndes Wasser nun den Eindruck machte die Klippen auffressen zu wollen, der sonst so klare Himmel - nicht einmal sicher über unter den schwarzen Gewitterwolken. Die ersten Blitze zuckten hier und da zwischen ihnen hervor, das einzige was den Wind übertönte war der darauffolgende Donner. Es war atemberaubend, auf eine erschreckende, aber auch faszinierende Weise. Und er, Elian, stand inmitten von all dieser Dunkelheit in einer Kugel aus Licht, flackernden Flammen die wärme ausstrahlten und lehnte am Altar der Überlebenden, der einzige der dieses Unwetter bis jetzt überlebt hatte... aber warum nur? Als der Junge Arryos Ruf vernahm, riss er sich aus seinen Gedanken. Er versuchte den Horizont auszumachen und nach dem Schiff Ausschau zu halten, doch es war seinen Augen schier unmöglich in der Ferne etwas zu erkennen. Alles war schwarz und es schien Elian als hätte der Wind all diese Dunkelheit mit sich gebracht. Der weiße Wind weht gen Ost... Langsam und bedrückt, aber ruhiger als vorher begab er sich wieder zurück zu seinem Mentor. "Ich konnte das Schiff noch nicht sehen", berichtete er, "aber sag mal Arryo, weht der Wind an diesen Tagen immer von Westen?"